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...Platz machen!

Kinderworkshop 2008

Kinderworkshop 2008

Willi wundert sich. Er ist am Wochenende zum ersten Mal bei seinem Cousin Fritz in Berlin zu Besuch. Er wundert sich über die vielen Autos, die am Straßenrand und auch vereinzelt auf dem Bürgersteig stehen. Wo er zuhause ist, stehen keine Motorräder und Fahrräder, Tische und Stühle und Werbeaufsteller auf den Gehwegen. Hier in Berlin nehmen sie den Kindern Platz und Sicht. Fritz meint, manchmal ist es schon belastend, wenn er z.B. die Straße wechseln will und sich zwischen die Autos durchdrängeln muss, ein Ball unter ein Auto kullert, oder jemand sein Auto einfach auf den Fußweg stellt. Willi behauptet gar, dass es vielmehr Autos als Kinder in der Stadt gibt. Na und diese Behauptung hat dann fast ein Streit unter den beiden ausgelöst, weil Fitz meint, das kann nicht sein. Schließlich hat er noch einen Bruder und seine Familie hat nur ein Auto.
Aber was wäre, wenn die Autos weg wären? Was kann passieren auf all den wunderbaren großen Straßenflächen und Fußwegen ohne Autos?

Der Helmholtzplatz im Stadtteil Prenzlauer Berg ist durch seine urbane Vilefalt in dem gründerzeitlichen Stadtquartier charakterisiert. Bedingt durch die hohe bauliche Dichte des Quartiers ist der den Platz umlaufende Straßenraum durch parkende Autos bestimmt - der eigentliche Platz wird zur Insel im ruhenden Verkehr. Auf der Grundlage der fiktiven Annahme, den Straßenraum vom ruhenden Verkehr zu befreien, waren die Kinder gefragt, Ideen und Visionen für den wiedergewonnenen öffentlichen Raum zu entwickeln und zu gestalten. In Form von Modellen im Maßstab M 1:50 wurden die Konzepte in räumliche Entwürfe umgesetzt.
JAS Team Katharina Feldhusen, Ralf Fleckenstein, Angela Uttke
Kooperation Bernd Stude Netzwerk SpielKultur, Berlin