JAS_022
...wenn vor Frisbee Rasen wäre!

Offener Workshop im Projektzyklus Hingucker 2013

Offener Workshop im Projektzyklus Hingucker 2013

Im Projektjahr 2013 thematisierte JAS mit dem Hingucker den unmittelbaren öffentlichen Raum um den Jugendtreff Frisbee in der Koloniestraße 129. Dieser besteht aus einem breiten Fußweg im Zentrum des Gebietes und grenzt direkt an einen kurzen verkehrsberuhigten Abschnitt an.
Ziel des Projektes war es, die Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit dem steinernen Platz direkt ‚vor ihrer Tür‘ zu fördern. Wünsche und Bedürfnisse sollten herausgearbeitet werden und im Rahmen einer temporären Aktion realisiert werden. Ausgangspunkt war es, den bestehenden Raum zu überprägen. Hierzu wurde das Gedankenspiel ‚…was wäre, wenn vor Frisbee Rasen wäre?‘ im Projekt verfolgt und schließlich mit Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in die Tat umgesetzt. Mit dieser künstlichen Überformung sollte der Raum neu erfahrbar gemacht werden, um somit andere Lesarten des Raums zu generieren und einen Prozess der Aneignung in Gang zu setzten.

In einer ersten Arbeitsphase wurde mit den Kindern und Jugendlichen mit einem Fotostreifzug ihr Blick auf das Quartier sichtbar gemacht und Wünsche formuliert. Auf einer Raumerfahrung des konkreten Projektorts aufbauend wurden anhand von Collagen und Modellen gemeinsam Ideen entwickelt, wie dieser neu gewonnene Raum genutzt und bespielt werden könnte. Zentrale Themen waren geschützte Räume für Mädchen und Jungen, Balancier- und Körpererfahrung sowie Blumen und Natur.

In der zweiten Workshopphase wurden diese Ideen 1:1 im Stadtraum umgesetzt. Mit Kindern und Jugendlichen wurde mit der Auslage von Rollrasen der Raum besetzt und bespielt. Eigene Zelte – jeweils eines für Mädchen und eines für Jungs – wurden gestaltet, mit selbstgebautem Mobiliar ausgestattet, eingerichtet und genutzt. Die geschlechterbezogene Exklusivität der Räume war von zentraler Bedeutung.
Mit weiteren Elementen wie Sonnenblumen und Liegestühlen wurde die ehemals steinige Fläche in eine, dem Wunsch der Kinder entsprechende, Parklandschaft umgestaltet und mit kleineren Aktionen genutzt.

Die Kommunikation mit Passanten über die Hintergründe der Aktion sowie ein für die Kinder nachvollziehbarer Umsetzungsprozess ihrer eigenen Ideen – von der Erstkonzeption über die gemeinsame Herrichtung bis zur Nutzung – waren zentrale Aspekte des Projekts.
JAS Team Jan Abt, Ralf Fleckenstein, Christiane Pietsch, Anna Ochsenreiter
Kooperation Jugendclub Frisbee, QM Soldiner Kiez
Förderung Kultur macht stark! Bundesministerium für Bildung und Forschung